Diversifikation bedeutet ein Investment auf mehrere Unternehmen in unterschiedlichen Branchen zu verteilen. Das erhöht Deine Chance auf Gewinne und senkt sehr effektiv das Risiko.
Durch die Diversifikation Deines Portfolios verteilst Du Dein Investment auf verschiedene Unternehmen. Das erhöht Deine Chance auf Gewinne und senkt sehr effektiv das Risiko von Verlusten. Während einzelne Unternehmen immer wieder ausfallen können, entwickeln sich sorgfältig zusammengestellte Portfolios über lange Zeit verlässlich positiv.
Daher sprechen wir beim Kauf von Aktien eines einzelnen Unternehmens von Spekulation, beim Kauf eines diversifizierten ETF-Portfolios von einer langfristigen Anlage. Spekulieren ist sehr riskant. Langfristige Anlagen sind sehr sicher.
Die Definition von Diversifizierung ist etwas trocken. Lass mich daher zwei konkrete Beispiele gegenüberstellen.
Negatives Beispiel für die Investition in eine einzelne Aktie: WireCard
Unternehmen beschäftigen ein Team aus Anwälten und Marketing-Experten, um sich attraktiv darzustellen und Gelder einzuwerben. Daher verwundert es nicht, dass Chancen besonders hervorgehoben und Risiken kleingeredet werden. So präsentierte sich auch WireCard im Dezember 2016 als attraktives Investment.
18 Monate später war die WireCard-Aktie tatsächlich um mehr als 500% im Wert gestiegen. Darin sahen viele Menschen den Beleg dafür, dass WireCard tatsächlich ein attraktives Investment wäre.
Von den Bilanzmanipulationen ahnte noch keiner. Augenscheinlich investierte man in eines der 40 größten und liquidesten Unternehmen Deutschlands. Eine der vier größten Kanzleien für Wirtschaftsprüfung bestätigte erfolgreiche Geschäfte. Doch weitere 18 Monate später meldete WireCard Insolvenz an und wurde zum Totalverlust für Anleger.
Daraus lassen sich zwei wichtige Erkenntnisse ableiten:
- Vergangene Erfolge sind vor allem eins: vergangen. Sie sind kein Ausblick in die Zukunft.
- Selbst Experten mit Zugang zu Finanzunterlagen können die Wertentwicklung einzelner Aktien nicht garantiert voraussagen. Sie schätzen.
Positives Beispiel für ein diversifiziertes Portfolio: DAX
Der deutsche Aktienindex DAX umfasst die jeweils 40 größten und liquidesten deutschen Unternehmen. Trotz vieler Krisenjahre, in denen er mitunter stark an Wert verlor, erzielte der DAX in den vergangenen 40 Jahren durchschnittlich 8,1% Rendite pro Jahr. Das wirkt auf den ersten Blick wesentlich weniger spektakulär als die 500%, die WireCard in nur 18 Monaten lieferte. Auf den zweiten Blick werden die Vorteile jedoch klar.
Wer am 01.01.1981 einmalig den Betrag von 1.000 Euro (damals 1.955,83 DM) in den DAX investierte, hatte 40 Jahre später ein Guthaben von 33.029,53 Euro.
Der Schlüssel einer erfolgreichen Aktienanlage ist also weniger die angelegte Summe - die kann gering sein - sondern die Diversifikation des Portfolios und eine lange Laufzeit.
Warum ist die Diversifikation Deines ETF-Portfolios so wichtig?
Bei einem diversifizierten Portfolio verteilt sich das Risiko auf mehrere Unternehmen in verschiedenen Branchen. Hier siehst Du, wie diversifiziert der DAX ist. Vom Sportartikelhersteller bis zur Medizintechnik ist alles vertreten. Fällt ein Unternehmen aus - wie zum Beispiel die Wirecard, die im DAX gelistet war - federn die Gewinne der übrigen Unternehmen den Schaden ab.
Lass mich auch das mit einem Beispiel beschreiben.
Angenommen, jemand investiert in alle Autohersteller der Welt. Dann hat er sein Geld zwar über viele Unternehmen verteilt, die jedoch alle aus derselben Branche stammen. Es kommt immer wieder vor, dass eine ganze Branche in ähnliche Schwierigkeiten gerät. Alle Unternehmen dieser Branche verlieren dann gleichzeitig an Wert. So machen zum Beispiel viele junge Menschen keinen Führerschein mehr. Städte schaffen mehr Raum für Radfahrer. Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, wie unberechenbar Benzinpreise sind.
Hast Du Dich für ein diversifiziertes Portfolio entschieden, kannst Du Dich auch bei Krisen zurücklehnen. Verluste in einer Branche werden meist von Gewinnen in einer anderen Branche ausgeglichen. Selbst mit der Insolvenz von WireCard und dem Beginn der Corona-Pandemie, hatte der DAX im Jahr 2020 ein positives Ergebnis.
Grenzen der Diversifikation
Es gibt immer wieder Jahre, in denen sich die Wirtschaft in vielen Branchen gleichzeitig verschlechtert. Denken wir an die Weltwirtschaftskrise 2008 (mit über 40% Wertverlust im DAX) oder das Platzen der Dot-Com-Blase von 2000 bis 2002 (mit nahezu 60% Wertverlust im DAX). Solche Zahlen machen bei einem flüchtigen Blick Angst. Daher lohnt es sich auch hier, genauer hinzusehen.
Denn obwohl es in dieser Zeit elf Krisen mit hohen Verlusten gab, hat ein DAX-Portfolio in den vergangenen 40 Jahren aus 1.000 Euro Einlage mehr als 33.000 Euro Guthaben generiert. Es hat sich also langfristig bewährt, Krisen einfach auszusitzen.
Zum Vergleich: selbst ein mit 2% verzinstes Sparbuch erwirtschaftet in 40 Jahren aus 1.000 Euro Startkapital lediglich 2.208 Euro Guthaben.
In Zukunft bestimmt der Grad an Nachhaltigkeit das Risiko
Unsere Welt befindet sich im Wandel. Wissenschaftler weisen seit 35 Jahren darauf hin, dass die Ressourcen unseres Planeten begrenzt sind und wir nachhaltiger leben und handeln müssen. 30 Jahre stießen diese Forderungen bei Unternehmen weitgehend auf taube Ohren. Es zählte, möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Umwelt, Mitarbeitende und sogar Kundeninteressen wurden hinten angestellt.
Nachhaltigkeit geht über Profitstreben
Um bei unseren bisherigen Beispielen zu bleiben, beschreibe ich nochmals die Autoindustrie. Der erste praxistaugliche Elektromotor wurde 1834 in Potsdam entwickelt. Es war jedoch wirtschaftlich rentabler, Verbrennungsmotoren zu verbauen. Verbrennungsmotoren sind komplex, sodass es nur wenige Hersteller gab. Wenig Konkurrenz erlaubt hohe Gewinne. Elektromotoren wären günstiger gewesen, sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt. Doch die Autoindustrie wusste: was wir nicht herstellen, kann keiner kaufen.
Die Autoindustrie war mit ihrem Verhalten kein Einzelfall. Jahrzehntelang war es üblich, den Erfolg eines Unternehmens ausschließlich am Gewinn zu messen. Mittlerweile spüren Menschen weltweit die Auswirkungen dieses Profitstrebens. Die USA werden mehrmals pro Jahr von verheerenden Waldbränden heimgesucht. Deutschland ist ein Jahr nach dem Hochwasser im Ahrtal immer noch mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.
Klimaschutz bestimmendes Thema
Das Thema Klimaschutz wurde dadurch in immer mehr Ländern wahlentscheidend. Politiker haben erkannt, dass es deutlich einfacher ist weltweit 40 Millionen Unternehmen zu nachhaltigem Handeln zu zwingen als 8 Milliarden Konsumenten. Der Satz “was wir nicht herstellen, kann keiner kaufen” lässt sich so ins Positive wandeln.
In den kommenden zwanzig Jahren werden Unternehmen sich an viele neue Regeln gewöhnen müssen. Die CO2-Steuer oder das Lieferkettengesetz waren erst ein Anfang. Gerade etablierte Unternehmen stehen somit vor großen Herausforderungen und Kosten.
Auch hier beschreiben zwei Beispiele die Lage deutlich.
Volkswagen hat nach dem Dieselskandal im Jahr 2015 seinen Wert halbiert und sich bis heute nicht davon erholt. Tesla hingegen hat in dieser Zeit seinen Wert mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell verzehnfacht.
Wie Grünfin Dich bei Deiner Investmentstrategie unterstützt.
Unsere Experten machen es Dir leicht, Dein nachhaltiges, diversifiziertes ETF-Portfolio zusammenzustellen. Du legst einfach fest, welche Werte Dir besonders wichtig sind:
- Klimaschutz
- Geschlechtergerechtigkeit
- Gesundheit
Den Rest übernehmen wir. Um das Ganze auszuprobieren, kannst Du bei Grünfin schon mit nur 1 Euro monatlich ein gebührenfreies Portfolio anlegen. So kannst Du Dich ohne Risiko mit ETF-Sparplänen vertraut machen - laut Stiftung Warentest übrigens der “Königsweg des Fondssparens”. Sobald Du Dich sicher fühlst, passt Du die monatliche Summe an. Dann kannst Du Dich entspannt zurücklehnen und die Zeit für Dich arbeiten lassen.
Probiere es am besten gleich jetzt aus.
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