Was bedeutet die aktuelle Energiepreiskrise für dich und dein Erspartes? Sicher hast du dir diese Frage auch schon gestellt. Wir wollen im Folgenden ein wenig Klarheit in all das bringen.
Steigende Energiepreise sind derzeit in aller Munde. Doch steigende Preise sind kein neues Phänomen. Denn die Preise steigen bereits seit einiger Zeit. Insbesondere nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, haben die Preise durch Einfuhrbeschränkungen von Öl und Gas noch einmal eine neue Dimension erreicht. Viele fragen sich nun, wie es weitergehen wird und ob die Preise noch weiter in die Höhe schießen werden?
In dieser Serie gehen wir darauf ein, warum die Energiepreise steigen, welche kurz- und langfristigen Folgen wir erwarten können, aber auch, wie wir alle durch nachhaltiges Investieren etwas verändern können - und zwar zum Positiven.
Beginnen wir aber erst einmal mit der Ursachenforschung.
Warum steigen die Energiepreise?
Die Hauptursache für die steigenden Energiepreise noch vor dem Krieg war der enorme Rückgang an Investitionen, bei gleichbleibender Nachfrage.
Source: Russia/Ukraine and US LNG: energy implications (jpmorgan.com)
In der Pandemie haben Verbraucher*innen weniger Geld ausgegeben. Die Ölpreise sind nach dem Ausbruch der Pandemie 2020 wegen geringer Nachfrage auf dem Weltmarkt stark eingebrochen. Nachdem wir aber immer mehr aus der Pandemie herauskommen, wird dieser Konsum nachgeholt. Und in jedem Produkt steckt Energie. Dadurch sind die Preise für Öl und Gas deutlich angestiegen.
Gas, Erdöl und auch Kohle sind wichtige Energieträger und die Welt nutzt fossile Energien. Und das immer noch für 85 % ihrer Energie.
Source: 2021 Annual Energy Paper (jpmorgan.com)
Im Vergleich dazu ist die Nutzung von Wind- und Solarenergie immer noch recht niedrig. Hier besteht also noch enormes Potenzial.
Source: 2021 Annual Energy Paper (jpmorgan.com)
Auf der positiven Seite können wir verzeichnen, dass im Jahr 2021 weltweit mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus Kohle erzeugt wurde. Der Grund dafür war, dass Wind- und Solarenergie zusammen zum ersten Mal mehr als 10 % der weltweiten Stromerzeugung ausmachten. Doch das ist leider immer noch zu wenig. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen bis 2050 90 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Hier liegt also noch ein weiter Weg vor uns.
Europa ist zu abhängig von russischem Öl und Gas
Leider kommt nun noch ein weiterer Faktor hinzu. Durch Russlands Krieg gegen die Ukraine sind die Rohstoffpreise noch weiter deutlich in die Höhe gegangen.
Russland ist der zweitgrößte Erdgas- und drittgrößte Ölförderer der Welt. Und Europa ist immer noch stark abhängig von russischen Importen.
Source: 2021 Annual Energy Paper (jpmorgan.com)
Durch die verhängten Sanktionen gegen Russland kam es zu einer Verknappung der Versorgung mit Öl und Gas. Diese Verknappung führte in der Folge zu einer weiteren Erhöhung. Der Ölpreis ist um mehr als 50 %, der Erdgaspreis sogar um fast 100 % gestiegen.
In Europa diskutiert man daher hitzig über einen Importstopp für russisches Gas und Öl. Denn täglich fließen aus Europa Hunderte Millionen Euro für Öl, Gas und Kohle nach Russland. Dieses Geld hilft Putin, seinen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.
Deutschland ist enorm abhängig von russischem Gas und Öl. Mehr als 55 % des importierten Erdgas kommt aus Russland. Das macht Deutschland zu einem der größten Abnehmer von russischem Erdgas. Der restliche Bedarf wird aus Quellen aus Norwegen und den Niederlanden gedeckt. Und auch beim Erdöl sieht es ähnlich aus. Rund 35 % des Öls kommt aus Russland.
Fazit
Etwas, das wir alle auf harte Weise haben lernen müssen, ist der Fakt, dass wir zu stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind.
Deshalb ist eines ganz klar: Europa muss endlich energieunabhängig werden und verstärkt in erneuerbare Energien investieren.
Welche Auswirkungen auf Wirtschaft und Aktienmarkt hat dies nun? Und welche kurz- bzw. langfristigen Folgen können wir erwarten? Das erfährst du in unserem Artikel “Steigende Energiepreise: Kurz- und langfristige Folgen”.
Und wie dein Grünfin-Portfolio den Unterschied machen kann, das erfährst du in unserem Artikel “Steigende Energiepreise - Wie dein Grünfin-Portfolio den Unterschied machen kann”.
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